Nichts anderes als Fußball

Junges Talent Janne Prior zeigt sich derzeit in herausragender Form

Die FSG konnte in der Vergangenheit schon auf so manche Spielerinnen und Spieler stolz sein, die großartige Leistungen erbrachten und sich folglich bei höherklassigen Vereinen probieren durften. Umso besser ist es aber, wenn die heimischen Spieler noch gerne parallel für den Heimatverein auflaufen können. So ist das bei der 13-jährigen Keeperin Janne Prior. Die junge Torhüterin steht sowohl bei der JSG Gudensberg als auch beim KSV Hessen Kassel zwischen den Pfosten. Als Jahrgang 2009 dürfte Janne eigentlich noch D-Junioren spielen, aber aufgrund ihrer herausragenden Leistung wurde sie in die C-Jugend hochgezogen und darf außerdem noch beim KSV Hessen Kassel in der Hessenliga das Tor hüten. Das Zweitspielrecht erlaubt ihr den Tanz auf zwei Hochzeiten.

Janne ist in Gudensberg heimisch und spielt bereits seit über 8 Jahren Fußball. Kein Wunder, schon damals kickten sowohl der Vater als auch die Schwester im Verein, die Janne das Fußballspielen schmackhaft machten. Der Garten diente zu jener Zeit als Trainingsplatz. Mit dem 5. Lebensjahr lief sie erstmals bei den Bambinis der FSG Gudensberg auf, wobei ihr die Torhüterposition am meisten zu gefallen schien.

Nach ein paar fleißigen Trainingsjahren nahm sie schließlich Trainer Sascha Ryffel mit zu einem Regionalauswahl-Sichtungstraining. Sascha hat das Talent in ihr erkennen können und wollte Janne unbedingt fördern. „Wenn Sascha nicht gewesen wäre, wäre sie auf keinen Fall so weit gekommen“, meint Janne’s Mama, Stefani Prior. Das Sichtungstraining lief so gut, dass die junge Gudensbergerin dort weiter trainieren durfte. Gleichzeitig startete sie im Oktober 2019 beim KSV Hessen Kassel durch, wo sie sowohl als Torhüterin als auch im Mittelfeld eingesetzt wird. Dies verschafft der jungen Spielerin ein gutes Umfeld, welches ihr Talent weiter fördern kann.

Unterdessen konnte Janne bei den Duellen gegen weitere Regionalteams aus Hessen unter Beobachtung der Hessenauswahltrainer überzeugen und auf sich aufmerksam machen. Das bedeutete gleichzeitig die Berufung in den Kader der U14-Hessenauswahl. Eine prima Leistung, die belohnt wird. Schon zwei große Turniere durfte Janne bereits mit der Hessenauswahl bestreiten. Das jüngste Turnier in Grünberg im März konnte erfolgreich mit 3 Spielen und 3 Siegen bestritten werden, bei dem auch Janne zwischen den Pfosten stand und sich die Spielzeit mit einer weiteren Keeperin teilen durfte. „Das lief eigentlich ganz gut, natürlich kann ich mich immer verbessern.“ Ihre Stärken und Schwächen kann sie gut ausmachen. „Bei Eins-gegen-Eins-Situationen bin ich ganz gut. Hohe Bälle sind dagegen ein wenig schwierig, weil ich ein bisschen klein bin. Und da kommen auch mal Bogenlampen, an die ich nicht drankomme“.

Doch wie schafft sie das eigentlich, bei der FSG Gudensberg, dem KSV Hessen Kassel und der Hessenauswahl zu spielen? In der Woche findet für Janne mindestens drei Mal Training statt, während an den beiden Wochenendtagen Spiele ausgetragen werden. Zudem gibt es individuelle Torwarttrainingseinheiten bei der FSG Gudensberg. Seit zwei Jahren trainiert sie jetzt schon bei Torwarttrainer Matthias Müller, der ihr erlaubt bei den Älteren mit zu trainieren. So hat sie die Möglichkeit, beim Mannschaftstraining dabei sein zu können.

Ein volles Programm für Janne, aber auch ihre Eltern. „Wir machen auch nichts anderes als Fußball“, gibt Janne’s Mama Stefani an. Das „Elterntaxi“ ist permanent unterwegs, weiß auch Janne: „Ohne die Unterstützung wäre das ganze schon sehr schwierig.“ Die Schule darf natürlich nicht unter der hohen Trainingsbelastung leiden. Morgens genießt Janne auf der Ursulinenschule in Fritzlar den Unterricht und geht nachmittags zum Training. Abends werden dann „meistens“ die Hausaufgaben erledigt, sagt Janne mit einem Lächeln im Gesicht.

Wo soll das irgendwann mal hinführen? Erstmal möchte Janne natürlich ihre derzeitige starke Form bestätigen und gute Leistungen bei der U14-Hessenauswahl bringen. „Ich hoffe, dass ich jetzt erstmal beim Länderpokal mitgenommen werde.“ Auch mit etwas Glück träumt Janne davon, irgendwann einmal in die Nationalmannschaft berufen zu werden. Auf die Frage, bei welcher Mannschaft sie irgendwann einmal gerne spielen möchte, entgegnet Janne schmunzelnd: „Ich finde Wolfsburg ganz gut, die haben ja auch ein sehr gutes Frauenteam. Wenn ich bis dahin komme, wäre es schon ganz gut“.

Wir drücken Janne in jedem Fall fest die Daumen und wünschen viel Erfolg und vor allem viel Spaß bei den kommenden Herausforderungen!

Bericht: Nico Hillebrand